Bereits im vergangenen Jahr hatte die Kommission für Erinnerungskultur der Grundschule Werner Egk eine eindeutige Empfehlung ausgesprochen: Der Namenspatron sei aufgrund seiner Nähe zum NS-Regime kein geeignetes Vorbild für Kinder. Bis nach den Weihnachtsferien hatte die Schule Zeit bekommen, um sich mit dem Thema zu befassen. Nun hat die Schulgemeinschaft entschieden, die Schule umzubenennen. Zukünftig soll sie "Grundschule Augsburg Oberhausen Mitte" heißen.
Laut der Kommission für Erinnerungskultur war der Komponist Werner Egk als Namensgeber nicht geeignet, da er sein Talent im Dritten Reich bereitwillig in die Dienste des NS-Regimes gestellt hatte und seine Karriere zum Teil der aktiven Förderung durch Nationalsozialisten verdankte. Im gleichgeschalteten Kulturapparat des NS-Staates habe er zudem eine führende Position eingenommen. 1944 stand Egk auf der Gottesbegnadeten-Liste als einer der wichtigsten Komponisten des NS-Staates.
"Als besonders schwerwiegend sieht die Kommission außerdem an, dass sich Egk nach derzeitigem Wissensstand nicht in angemessener Weise selbstkritisch mit seiner Rolle und seinem Handeln in der Zeit des Nationalsozialismus auseinandergesetzt hat und weder Einsicht noch Schuldbewusstsein erkennen ließ", schreibt die Kommission weiter. Egk sei "menschlich kein Vorbild und kein geeigneter Namenspatron für eine Schule". (kd/lat)
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