Einige Überraschung hat nun die Nachricht ausgelöst, dass die Stadträtin Claudia Eberle den Verein CSM verlässt. Damit ist die Neue Christlich Soziale Mitte nicht mehr im Augsburger Stadtrat vertreten.
Schon im Februar hatten die Stadträte Rolf Rieblinger und Dimitrios Tsantilas die CSM verlassen und waren in die CSU zurückgekehrt, von der sich die CSM 2011 abgespalten hatte. Seit Februar saß Eberle nun als Einzelkämpferin im Stadtrat - auf Dauer stellte sie das aber nicht zufrieden. Sie wolle sich weiterhin für Augsburg engagiert einsetzen. "Als Einzelstadträtin ist das für mich unmöglich", sagt Eberle. So erklärt sich auch der Übertritt zu Pro Augsburg. Eine inhaltliche Nähe sei ohnehin schon immer dagewesen. Und mit Beate Schabert-Zeidler, eine der drei Pro Augsburg-Fraktionsmitglieder, saß Eberle schon gemeinsam für die CSU im Stadtrat. "Es ist auch diese persönliche Nähe, die für Pro Augsburg spricht", erklärt Eberle.
Für die Aufnahme als echtes Mitglied in die Fraktion musste sie aber die CSM verlassen. Dies sei so vorgeschrieben und werde von der Stadt auch geprüft.
Freilich hätte es noch andere Möglichkeiten gegeben. So hatten laut Eberle die Mitglieder der CSM vorgeschlagen, dass der Verein mit Pro Augsburg fusionieren solle - oder sich gleich ganz auflösen. Keines von beidem wurde umgesetzt und so war Eberle zu dem Schritt gezwungen.
Mit Eberles Übertritt ordnet sich die Opposition im Augsburger Stadtrat neu: Pro Augsburg bleibt mit vier Mitgliedern die einzige Fraktion außerhalb der Regierungskooperation von CSU, SPD und Grünen - diese vereinigt 47 der 61 Stimmen. Hinzu kommt Markus Arnold (FDP), der in der CSU-Fraktion hospitiert. Die große Ausschussgemeinschaft von Linke, Freie Wähler, ÖDP und PolitWG stellen sechs Stadträte. Peter Grab (WSA), Thorsten Kunze (parteilos) und Markus Bayerbach (AfD) schlagen sich als Solisten durch. Noch muss der Wechsel Eberles offiziell vollzogen werden.
Region: Augsburg Stadt
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