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FC Augsburg verliert durch Fehlerfestival mit 1:3 gegen Bayer 04 Leverkusen

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StaZ-Reporter Heiko Löbhard
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Leider zu oft ohne Unterstützung im Kampf gegen die Bayer-Defensive: Raul Bobadilla

Der FC Augsburg setzt seine Sieglosserie gegen Angstgegner Bayer 04 Leverkusen fort. Unter phasenweise widrigsten Witterungsbedingungen hatte die Mannschaft von Trainer Manuel Baum vor allem in der ersten Hälfte kaum Zugriff auf das Spielgeschehen. Trotz anfänglichen Aufbäumens zu Beginn des zweiten Durchgangs musste sich der FCA am Ende mit 1:3 (0:2) geschlagen geben.

Gespannt blickte Fußballdeutschland an diesem Freitagabend nach Augsburg. Mit der Partie des FCA gegen Bayer 04 Leverkusen fiel nicht nur der Startschuss in den 21. Spieltag, auch die Jagd auf den 50.000 Treffer der Bundesligageschichte ging in die entscheidende Phase. Um diesen geschichtsträchtigen Abend erfolgreich zu gestalten baute Trainer Manuel Baum seine Elf auf insgesamt fünf Positionen um: Christoph Janker rückte für den mit Rückenbeschwerden ausfallenden Jeffrey Gouweleeuw in die Innenverteidigung. Im Mittelfeld kehrte der nach Gelbsperre wieder verfügbare Dominik Kohr in die Startelf zurück. Ebenfalls neu in der Anfangsformation standen der wiedergenesene Ja-Cheol Koo, Georg Teigl und Takashi Usami. Für sie wichen Tim Rieder und Dong-won Ji auf die Ersatzbank. Jonathan Schmid (Muskelbeschwerden) sowie Konstantinos Stafylidis (Magen-Darm-Infekt) standen nicht im Kader.

Die erste Torchance der Partie gehörte dann auch den Hausherren. Nach gutem Umschaltspiel im Mittelfeld landete der Ball am rechten Strafraumrand bei Georg Teigl, dessen Hereingabe für die anstürmenden Mitspieler Philipp Max und Raul Bobadilla jedoch nicht zu erreichen war. In der ausgeglichenen Anfangsphase suchte der FCA oft den Pass in die Tiefe um Teigls Schnelligkeit im Eins-gegen-Eins ausspielen zu können. Zu selten waren die Aktionen des Österreichers jedoch zielführend genug um echte Torgefahr heraufbeschwören zu können. Für die sorgte Ja-Cheol Koo in der 18. Spielminute, als der Südkoreaner im Strafraum bedient erst seinen Gegenspieler aussteigen ließ und mit seinem Abschluss dann nur knapp den langen Pfosten verfehlte.

Bellarabi schießt Leverkusen in Front und sich in die Geschichtsbücher

Besser machte es Bayer Leverkusen auf der Gegenseite. Nach einer Kombination über Chicharito und Brandt landete der Ball im Strafraum beim stark aufspielenden Havertz, der nur noch auf den einschussbereiten Bellarabi querlegen musste (23.). Der Nationalspieler erzielte damit nicht nur die frühe Führung für die Gäste, sondern schoss sich mit dem 50.000 Bundesligatreffer auch in die Geschichtsbücher.

Der FC Augsburg hatte die Spielkontrolle zu diesem Zeitpunkt bereits weitgehend an die Rheinländer abgegeben und fand im Mittelfeld kaum noch Zugriff auf Bayers schnelles Umschaltspiel. Hinzu kam der verschwenderische Umgang mit den eigenen, seltenen Torchancen wie von Koo, der nach einem missratenen Klärungsversuch in der 33. Minute frei vor Bernd Leno auftauchte, jedoch direkt auf den Schlussmann zielte. Nur folgerichtig daher der zweite Leverkusener Treffer noch vor der Halbzeit. Nach einem Ballverlust im eigenen Aufbauspiel und Slapstick-Abwehr inklusive Beinschuss gegen die FCA-Defensive landete der Ball beim freistehenden Chicharito, der erst Torhüter Marwin Hitz verlud und anschließend zum 0:2 verwandelte (40.). „Da versuchen wir selbst einen Angriff zu starten und wenn man den Ball dann da verliert ist es immer gefährlich, nicht nur gegen Leverkusen.“, analysiert Kapitän Paul Verhaegh die Szene vor dem Gegentreffer. „Wir wollen auch versuchen schnell umzuschalten und nach vorne zu spielen. Das hat in der Situation nicht geklappt“

Der FC Augsburg kommt stark aus der Kabine

Nach dem Pausenpfiff zeigte der FC Augsburg ein anderes Gesicht: Früheres Pressing, konsequentes Zweikampfverhalten und sauberes Passspiel sorgten für erste Torannäherungen der Augsburger. In der 58. Minute scheiterte Raul Bobadilla noch im Eins-gegen-Eins an Torhüter Leno, ehe Dominik Kohr die Schwaben nur zwei Minuten später wieder in Schlagdistanz brachte. Nach einer schönen Offensivkombination über die linke Seite gelangte der Ball im Strafraum zu Ja-Cheol Koo, der statt dem Abschluss den Querpass auf den frei vor dem leeren Tor stehenden Dominik Kohr wählte.

Chicharitos Doppelpack begräbt Comeback-Hoffnung

Die Hoffnungen auf ein mögliches Comeback in der Schlussphase wurden jedoch nur wenig später jäh zerstört. Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte verschätzte sich Christoph Janker, wodurch der Ball über Havertz schließlich bei Chicharito landete, der kaltschnäuzig seinen zweiten Treffer des Abends markierte. „Wir haben versucht das Spiel in die Hand zu nehmen, den Anschlusstreffer zu erzielen. Das haben wir geschafft. Danach hatten wir auch das Momentum um den Ausgleich zu erzielen aber dann bekommen wir leider das Dritte. Und dann geht es nur noch hin und her.“, beschreibt Verhaegh das zerfahrene Spiel nach dem entscheidenden Treffer.

Der FC Augsburg versuchte die Gäste in der Schlussviertelstunde zwar noch unter Druck zu setzen, scheiterte jedoch zu oft an eigenen Fehlern im Spielaufbau sowie zu ungenauen Flanken und konnte keine zwingenden Torchancen mehr erspielen. Trainer Manuel Baum sprach nach dem Spiel über eine Leistung „auf der wir offensiv aufbauen können. Vor allem in der Defensive müssen wir jetzt weiterarbeiten, drei Gegentore sind einfach zu viel.“

Die Aufstellung des FC Augsburg: Hitz – Verhaegh, Janker, Hinteregger, Max, - Baier, Kohr (87. Leitner), Teigl (71. Ji), Koo, Usami – Bobadilla

Ersatzbank: Luthe (Tor), Framberger, Rieder, Kacar, Altintop

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