Geht es nach den Fraktionen und der Initiative "Theaterviertel jetzt" könnten die Augsburger Sommernächte, die sich bislang auf die Maximilianstraße konzentrierten, über die Karlstraße und Grottenau bis ins Theaterviertel ausgedehnt werden. Raphael Brandmiller, Stadtrat von Generation Aux und zudem Mitinitiator von "Theaterviertel jetzt", betonte kürzlich, mit einem erweiterten Veranstaltungsbereich bestünde "die Möglichkeit, eine weitgehend autofreie Innenstadt und eine anders genutzte Karlstraße und Grottenau erlebbar zu machen". Das Ziel sei, "noch mehr Augsburgerinnen und Augsburger für diese neue Art der Stadtentwicklung zu begeistern".
Die Gruppierung "Theaterviertel jetzt" fordert, die Sommernächte bereits in diesem Jahr auch im Theaterviertel stattfinden zu lassen. Der Bereich um das Theater solle als "künftiges Kulturquartier und werthaltiger Bestandteil der Augsburger Innenstadt" sichtbar gemacht werden. Wichtig sei zudem der "verkehrspolitische Testballon, Karlstraße und Grottenau für ein Wochenende ohne Autoverkehr als kulturellen öffentlichen Raum zu bespielen". Dies deckt sich mit dem Wunsch der Grünen und Generation Aux nach einer Neukonzeption der vielbefahrenen Grottenau und Karlstraße.
Für André Bücker, Staatsintendant und "Theaterviertel jetzt"-Sprecher, bietet eine Ausweitung der Sommernächte auch Vorteile für die Theatersanierung: „So können sich all die Augsburgerinnen und Augsburger, die bislang nur von Kosten und Bauzeitenverlängerung hören, mal ein direktes Bild machen, was hier Großartiges entsteht", wird Bücker in der Stellungnahme der Initiative zitiert. Das Theaterviertel "mit all seinem Potenzial" würde als Veranstaltungsort der Sommernächte 2023 "zum ersten Mal seit langem für die Augsburger und Augsburgerinnen wieder spür- und erlebbar". Das Staatstheater werde sich "selbstverständlich aktiv einbringen und die Stadt unterstützen, in Form von Informationsgelegenheiten und Aktionen zur Theatersanierung während der Sommernächte", so der Intendant.
"Die Sommernächte in Maximilianstraße und Theaterviertel sind eine Riesenchance", betont Sebastian Karner, ebenfalls Sprecher der Initiative und Betreiber der Bar "Beim Weißen Lamm" sowie der Konzertbühne "Soho Stage". "Wir sollten jetzt nicht zaudern, sondern den positiven Schwung mitnehmen, den dieser Antrag bei vielen Händlern, Gastronomen und Kulturschaffenden im Theaterviertel ausgelöst hat". (jaf)
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