Das Geschäft im März 2020 sei nur durch das Versprechen einer schnellen Lieferung überhaupt zustande gekommen. "Davon kann aber zehn Monate später überhaupt keine Rede sein", sagt die Augsburger Grünen-Politikerin Stephanie Schuhknecht, die stellvertretendes Mitglied im "Untersuchungsausschuss Maske" des Bayerischen Landtags ist. "Mich schockiert, wie schlecht der Masken-Deal für unseren Freistaat lief und wie schamlos sich ranghohe CSU-Politiker in einer großen Notlage bereichert haben", so Schuhknecht.
Laut Medienberichten sei zudem die erste Charge der von Sauter vermittelten Lomotex-Masken aus Sicht des Infektionsschutzes völlig unbrauchbar gewesen. Die Durchlässigkeit der Schutzausrüstung lag bis um ein Elffaches über dem zulässigen Grenzwert. „Ohne den Druck der Opposition wären das Ausmaß der Affäre und die Folgen für die Bevölkerung noch immer unbekannt“, sagt Deisenhofer, der ebenfalls stellvertretendes Mitglied im Untersuchungsausschuss ist.
Der inzwischen fraktionslose Landtagsabgeordnete Sauter, der aber noch immer Mitglied der CSU und der CSU-Fraktion im Günzburger Kreistag ist, soll für die Vermittlung von Maskengeschäften der Firma Lomotex mit dem Freistaat Bayern rund 1,2 Millionen Euro kassiert haben. Dieselbe Summe sollte der ehemalige CSU-Bundestagsabgeordnete Georg Nüßlein bekommen. Der gebürtige Krumbacher Nüßlein trat im vergangenen März, nach bekannt werden der Vorwürfe, aus der CSU aus. (pm/red)
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