Undichtes Dach, mangelhafter Brandschutz, verbaute Schadstoffe: Die Liste an Problemen im Voraus der Stadtratsentscheidung im Herbst 2018 war lang. Nun steht die "zweitgrößte Baumaßnahme der Stadt Augsburg" offenbar kurz bevor. Wie die Stadt am Montag per Pressemitteilung erklärt, werde das Schulzentrum, das die Staatliche Fachober- und Berufsoberschule sowie die kommunale Reischlesche Wirtschaftsschule beheimatet, "in den kommenden Jahren einer umfangreichen Gesamtsanierung unterzogen". Um den Schulbetrieb auch während der Zeit der Baumaßnahmen zu gewährleisten, sei nun eine Interimsschule mit Containern aufgebaut worden. Klassenzimmer, Fachräume, Aufenthaltsbereiche, Büros und sanitäre Einrichtungen sollen darin eingerichtet werden. Die 261 einzelnen Containermodule wurden größtenteils bereits in den Pfingstferien errichtet.
Mit Beginn des Schuljahres 2022/2023 soll zunächst die Reischlesche Wirtschaftsschule in die Ersatzklassenzimmer einziehen, so der Plan der Stadt. Im Anschluss daran werde der Bauabschnitt der freigeräumten Schule für die Sanierung vorbereitet und vom Rest des Gebäudes mit einer Pufferzone abgetrennt. Dadurch sollen die Auswirkungen auf die FOS/BOS-Schüler möglichst gering gehalten werden. In den kommenden Monaten bis zum Einzug sollen zudem die Außenanlagen rund um die Interimsschule eingerichtet werden, inklusive Pausenbereich für die Schüler. Eine Bepflanzung als Sichtschutz zwischen den beiden Containern folge im Herbst. Gemeinsam mit dem bestehenden Container stehen in der Interimsschule nun laut Stadt insgesamt 48 Ausweichklassenzimmer und Fachräume zur Verfügung.
Derzeit sind für die Sanierung des Schulzentrums weiterhin 110 Millionen Euro im Haushalt verankert. "Wir gehen aber davon aus, dass es da noch nach oben gehen wird", hatte Bildungsreferentin Martina Wild in Anbetracht der stetig steigenden Baupreise bereits im Februar auf einem Ortstermin angekündigt. Eine aktuelle Kostenschätzung hat die Stadt bislang aber noch nicht veröffentlicht. (jaf)
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