Die interkommunale Bürgerinitiative aus Gemeinden entlang der Autobahn A8 sowie dem Rothtal, die sich jüngst mit Unterstützung zahlreicher Bürgermeister zusammengefunden hat, geht in die Feinarbeit.
Ein Planungsstab von zwanzig Bürgerinnen und Bürgern unter Leitung von Initiator Josef Stöckle fand sich am vergangenen Wochenende erneut zusammen, um die nächsten Schritte zu besprechen. "Vernetzen, Verhandlen, Verbessern", bringt Stöckle die Marschrichtung der BI, die sich der Stärkung des ländlichen Raumes beim Ausbau des Fernverkehrs verschrieben hat, auf den Begriff. "Wir möchten die Gemeinden vernetzen, die von den Neubautrassen betroffen sind, um unsere Kräfte zu bündeln. Gleichzeit ist es uns allerdings ein wichtiges Anliegen, auch mit den Kommunen am Bestand in den Austausch zu treten. Wir arbeiten nicht nach dem St-Florians-Prinzip", so der engagierte Rentner und Wollbacher Bürger. Es gelte mit dem und durch das Projekt eine Verbesserung der Mobilität im Landkreis zu erreichen, weshalb Bahnhofssanierungen und Aufwertung des Lärmschutzes am Bestand unerlässlich seien.
Forderung nach Flexibilität der Bahn über Landkreisgrenzen hinweg
Die geplanten Neubautrassen, so die Bürgerinitiative, brächten dagegen nur zusätzliche Belastungen für die Bürger wie die Umwelt an diesen Strecken wie am Bestand mit sich, da dort der Güterverkehr ohne bauliche Verbesserungen zusätzlich belaste. Was dagegen die Streckenführung im Nachbarlandkreis betreffe, sei es keinesfalls zwingend, dass ein Bestandsausbau etwa eine Trassenführung mitten durch Jettingen-Scheppach zur Folge habe. Es gelte sich hier auch innerschwäbisch nicht auseinanderdividieren zu lassen, sondern Flexbilität von der Bahn mit Blick auf regionale Besonderheiten einzufordern. "Wir haben bereits mit Bürgerinitiativen in ganz Schwaben Kontakt aufgenommen und allen ist klar, dass man nur mit einer Stimme das Beste für die Region erreicht", erläutert Stöckle weiter.
Die nächsten Schritte der BI umfassen die Gründung regionaler Ableger mit Ansprechpartnern in allen Gemeinden, um einerseits gemeinsame koordinierte Aktionen, etwa mit Plakaten und Wurfsendungen, anzugehen. Andererseits wird durch die lokalen Gruppen die Möglichkeit gegeben, jeweils auf jede Ortschaft zugeschnittene Proteste zu formieren. In den kommenden Wochen sollen - gerade auch im Hinblick auf die Pandemiesituation - Ortstermine mit Politikern aller Parteien sowie mit Verantwortlichen der Bahn vereinbart werden, um dem Bürgerwillen wie dem ländlichen Raum Gehör zu verschaffen.
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