Wo vorher eine grüne Wiese war, findet man seit Ende Juni 130 neue Parkplätze inklusive vier Behindertenstellplätze und zehn für Motorräder. Wer also künftig nach München oder Richtung Ulm fahren muss, kann sich über die Mitfahrzentrale jemanden suchen und sein Auto dort kostenlos parken. Zur offiziellen Eröffnung des neuen „P&M Platzes“ kamen die ausführenden Firmen sowie Vertreter der Stadt Friedberg und direkte Anwohner. Mit dem neuen Platz sollen neue Fahrgemeinschaften gebildet werden, es sollen aber auch bereits bestehende Fahrgemeinschaften hier ihre Autos jetzt abstellen können. Dann müssen die öffentlichen Stellplätze im Gewerbegebiet Derching nicht mehr blockiert werden. Im Moment sieht der Pendlerparkplatz noch ein wenig leer aus. Aber das wird sich bald ändern.
Das Projekt selbst läuft schon einige Jahre. Den Antrag für diesen Parkplatz hat die CSU-Fraktion bereits im Oktober 2015 gestellt. „Das ist ein Grundstück, das schon lange im Besitz der Stadt war. Es gab einen Bebauungsplan, um der Bevölkerung in Derching die Möglichkeit zu geben, sich zu beteiligen“, so Bürgermeister Roland Eichmann. Er erinnerte an die Infoveranstaltung im Februar 2017, als damals geschätzt 110 Leute kamen. „Die Pendler im Dorf störten die Anwohner. Es gab letztendlich keinen nachhaltigen Widerstand gegen dieses Projekt. Es wurde viel diskutiert über den Park & Ride-Platz an der Industriestraße, obwohl die Stadt ohne Genehmigung hätte bauen können.“
Es gab viele Ideen dazu. Einiges wurde schon umgesetzt. So wurde auf Wunsch der Anwohner eine Bushaltestelle neben dem Parkplatz geschaffen und es wurde entschieden, keine Wendemöglichkeit für Fernbusse zu integrieren. Denn die sind nicht gewünscht, ebenso wie Wohnmobile und Lkw. Deshalb gibt es eine Höhenbegrenzung bei der Einfahrt in den Parkplatz. Mit den Erdbauarbeiten wurde im Oktober 2019 begonnen. Im März kamen dann der Asphalt und das Pflaster an die Reihe. Inzwischen sind diese Arbeiten alle fertiggestellt.
Mit dem neuen Parkplatz soll der Verkehr gebündelt und die Verkehrsströme nach München und Stuttgart besser gelenkt werden. „Der Verkehr auf der A8 hat in den letzten Jahren sehr zugenommen“, so Stefan Scheckinger vom Staatlichen Bauamt Augsburg. Wenn der Parkplatz gut ausgelastet werde, dann könne man sich jedes Jahr drei Millionen Kilometer und damit 450 Tonnen CO2 sparen. „Die Lage hier ist für Münchenpendler perfekt. Der Bund unterstützt die Kommunen beim Bau dieser Parkplätze“, so Scheckinger. Denn da es sich um ein Projekt der Bundesrepublik handelt, trägt sie die Kosten von 1,2 Millionen Euro komplett. Auch an Elektrofahrzeuge wurde gedacht. Zwei E-Ladestationen für E-Autos und mehrere E-Bikes kann man nachrüsten. Es wird auch noch eine Straßenbeleuchtung kommen, die Vorarbeiten sind bereits abgeschlossen. Auch eine elektronische Sirene wird noch errichtet, nachdem die alte Sirene im Unterdorf einen neuen Standort benötigt. Mit Bäumen und Sträuchern, einer Frischwiese, Kräutern und einer Feuchtwiese soll der neue Parkplatz im Herbst und im kommenden Frühjahr noch begrünt werden.
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