Wem sind sie nicht bekannt, die sozialkritischen Stücke Bertolt Brechts (1898-1956), wie die “Mutter Courage”, die “Dreigroschenoper” oder “Der gute Mensch von Sezuan”, Klassiker des epischen Theaters mit aktueller Bedeutung bis auf den heutigen Tag. Es war das Anliegen Brechts, einem der einflussreichsten deutschen Dramatiker und Lyriker, gesellschaftliche Strukturen aufzuzeigen, zum Nachdenken und Hinterfragen anzuregen, mit einem Nachdruck, der Berufsverbot durch die Nationalsozialisten und Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft zur Folge hatte. Auch für seine Gedichte postulierte er in seinen theoretischen Schriften über eine rein ästhetische Rezeption hinaus Handlungen und Realitätsbezug. Und doch gibt es einen anderen Bertolt Brecht, dessen zarte, poetische und philosophische Seite der Künstler und Synchronsprecher Jörg Stuttmann dem Besucher in einer mit viel Bedacht ausgewählten Lyrik näherbringen wird. Persönliche Krisen, Liebeslust und Liebesleid, existentielle Themen des Menschen erfahren einen feinsinnigen, dichterischen Ausdruck, der, so wie es sich Brecht gewünscht hätte, auch den Zuhörer nachhaltig berühren möge.
Vortrag: Der sensible Lyriker Bertolt Brecht

Samstag, 18. März 2017 - 20:00
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